Sonntag, Juli 09, 2006

BUCKELMANN ist im: FREUNDESTAUMEL

Es ist geschafft. Deutschlands Elf hat den dritten Platz bei dem WM'06 erkämpft. Keinen Vize-Weltmeistertitel, wie von Buckelmann zu Beginn etwas provokant prognostiziert, aber man kann dafür als Fußballfan ganz herrlich sagen: "Wir waren so knapp dran, sooo knapp." Italien war zwar besser, aber ob die Italiener jemals 'die besseren Deutschen' sein werden?

Die deutsche Nationalmannschaft verabschiedete sich jedenfalls großartig von ihrer WM im eigenen Land. In allen Spielen begeisterten die elf bis vierzehn Klinsmanns-Freunde mit mutigem Offensivspiel und in jedem Spiel war es ein anderer Spieler, der überragend agierte. Einmal Klose, einmal Podolski, einmal Schneider, einmal Ballack, einmal Frings, einmal Lehmann und einmal Schweinsteiger. "Was die Mannschaft geleistet hat, ist unbeschreiblich. Es ist ein richtig großer Grundstein gelegt worden.

"Das Fantastische an dieser WM", meint Buckelmann in seiner Stammkneipe zu den interessiert zuhörenden Mitsäufern, "ist, dass wir mit den Großen mithalten können". Und das was nach dem Spiel um den dritten Platz im Stadion geschah, was seit Wochen im ganzen Land vor sich gehe, die Begeisterung der Zuschauer, die von den Mannschaft kaum so wahrgenommen werden konnte, wird sich am Tage des WM-Endspiels zur Mittagszeit am Brandenburger Tor synergetisch steigern. Hunderttausende werden auf der berühmtesten Fanmeile der Welt die Mannschaft feiern, vor allem aber den Mann zum Bleiben zu bewegen, der aus einer mittelmäßigen Milchbart-Truppe binnen weniger Monate ein Mitglied der fußballerischen Weltspitze geformt hat.

Berlin wird Schauplatz einer monumentalen Kundgebung pro Klinsmann aber auch pro Fußball sein, sagt Buckelmann, die der Welt zeigt (nicht zeigen soll; das ist wohl die wichtigste Erkenntnis der Welt zum Bild der Deutschen im Jahre 2006. Nichts vom Treiben und Trubel um Schwarz-Rot-Gold ist inszeniert): die Deutschen sind ein fröhliches Volk, das ausgelassen feiern kann, das an sich glaubt, sogar Niederlagen schnell vergisst und die Kraft hat, wieder aufzustehen. Einen Monat lang war Deutschland im Freudentaumel, der langsam aber spürbar zum Freundestaumel mutierte. Das steckte an und so war die Welt, obwohl dies vor der WM kaum jemand für möglich halten mochte, tatsächlich zu Gast bei Freunden. André Heller sei Dank für diesen wunderbaren Slogan.

Natürlich wird am Abend auf Fußball gespielt. Elf Hütchenspieler gegen einen Mann, der mit dem Fußball 'Hütchen' spielt. Mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit lässt Zidane bei dieser WM den Ball immer dorthin wandern, wo ihn der Gegner nicht erwartet. Das wird im Endspiel dazu führen, dass entweder Franreich gewinnt, weil Zidane brilliant spielt, oder Italien, weil die sich mit Glücksspielen und damit, wie man dem Glück ein wenig nachhelfen kann, auskennen.

Das meint jedenfalls Buckelmann ... und einer muss es ja schließlich wissen.

Keine Kommentare: